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Nachtrandstunden

Punkt 5 Uhr morgens setzt die erste Maschine am Frankfurter Flughafen auf. Für die nächste Stunde, sowie von 22 bis 23 Uhr, also in den Stunden vor und nach dem Nachtflugverbot, ist die Anzahl der Flugbewegungen auf insgesamt 133 beschränkt - mehr ist nicht erlaubt. Eine weitere Einschränkung des Flugbetriebs wäre nicht ohne erhebliche Folgen für den Frankfurter Hub. Zunächst würde der für den Umsteigeverkehr so bedeutende Wellenzyklus der ankommenden und abfliegenden Flüge erheblich gestört. Rund 55% Prozent der Passagiere in Frankfurt sind Umsteiger. Eine weitere Einschränkung der Betriebszeiten hätte zur Folge, dass die Drehkreuzfunktion des Flughafens Frankfurt massiv beeinträchtigt würde und wichtige interkontinentale Flugverbindungen nach Asien, Südamerika und Afrika nicht mehr nachfragegerecht darstellbar wären. Zur Zeit kommen die Passagiere in 4 zeitlich zueinander versetzten Wellen herein, werden in Frankfurt weiterverteilt und verlassen dann Frankfurt wieder in Richtung ihrer Zieldestination. Durch eine weitere Einschränkung würde das Wellensystem empfindlich gestört und wäre insbesondere in der Abendverkehrsspitze nicht mehr umsetzbar. Allein die bestehenden Einschränkungen haben bereits jetzt schon erhebliche Folgen für die Airlines. Bereits jetzt kann die Airline beispielsweise nur noch 2 Mal pro Tag mit einer Maschine nach Mallorca fliegen und nicht wie vor dem Nachtflugverbot 3 mal täglich. Weniger Rentabilität bedeutet höhere Preise für die Passagiere. Genauso hart trifft es die Luft-Fracht. Hier sind es in der Import- und Export-Kette zunächst die Spediteure und Logistiker deren Zeitkorridore eng geworden sind. Pro Woche liefern 650 LKW ihre Waren bei Lufthansa Cargo an- dies müssen sie bis 90 Minuten vor Abflug schaffen, denn die Waren werden noch kontrolliert, verzollt und sie müssen auch noch zum Flieger gebracht und dort verladen werden. Damit Ersatzteile für Maschinen, Medikamente oder auch schnell verderbliche Lebensmittel rechtzeitig ankommen, müssen die Flüge nämlich weit vor 23 Uhr beladen werden, um noch vor dem Einsetzen des Nachtflugverbots den Flughafen verlassen zu haben. Genauso bedeutet eine spätere Landung am Morgen, dass Importfracht erst verzögert in den Logistikprozess einfließen kann – bei einigen Sendungen möglicherweise am Ende zu spät!. Ein Drittel der Fracht-Flüge findet in den Nachtrandstunden statt, pro Jahr werden in Frankfurt rund 2,3 Millionen Tonnen umgeschlagen. Einen Großteil davon wickelt die Lufthansa Cargo ab. Frankfurt ist ihr Heimatflughafen, die gesamte Flotte ist hier stationiert. Allein durch das Nachtflugverbot verliert die Frachtfluggesellschaft jährlich 40 Millionen Euro. Die Streichung der Eckstunden hätte nicht nur für alle Airlines folgen, sondern auch für die gesamte deutsche Wirtschaft. Das Herz des Exports muss weiter schlagen- daher sind die Nachtrandstunden von essentieller Bedeutung. Kurz vor 23 Uhr geht am Frankfurter Flughafen dann die letzte Maschine raus. Nur eine Minute danach hätte sie keine Starterlaubnis mehr erhalten. Die Luftverkehrswirtschaft erhofft sich diesbezüglich flexiblere Regelungen, wie sie branchenüblich an anderen internationalen Flughäfen gehandhabt werden. Denn auch dies trägt zur globalen Wettbewerbsfähigkeit eines Flughafens entscheidend bei.

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Eingestellt am 04.07.2012, 01:01 Uhr

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