Durch die deutsche Geistesgeschichte zieht sich seit mehr als zweihundert Jahren eine dunkle Linie. Am Anfang stehen Denker wie Fichte und Hegel, die die - deutsche Nation -
preisen und von der - Ausländerei - abgrenzen. Kriegsführung so Hegel, sei notwendig, um die - sittliche Gesundheit der Völker - zu erhalten. Über die Schaltstelle des
Philosophen Bernard Willms zog sich diese Linie durch bis zu Protagonisten der Neuen Rechten wie Götz Kubitschek und Björn Höcke. Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das
kroch, warnte einst Bertolt Brecht. Zwar stehen die Denker der Frankfurter Schule in klarem Gegensatz zum Nationalismus und Bellizismus dieser dunkeldeutschen Traditionslinie. Aber wer Hegel verehrt und dialektisches Denken bejaht, öffnet
womöglich auch dem Irrationalismus seine Türen. Diese These wollen wir überprüfen.