Erst kennenlernen, dann ja sagen

Schon heute werden 75% der Jugendlichen nach dem tarifvertraglich vereinbarten ersten Beschäftigungsjahr übernommen. Von den verbleibenden 25% wechseln die meisten in andere Betriebe oder in weitere Formen ihrer Ausbildung.
Wenn wir von einem Betrieb verlangen, dass bereits dem Schulabgänger vier Jahre im Voraus eine Übernahmegarantie gegeben wird, dann wird dies zu einem verringerten Angebot an Ausbildungsplätzen führen: Ein Unternehmer wird dann nämlich kein Risiko mehr eingehen und nur noch so viele Auszubildende einstellen, wie er in vier Jahren tatsächlich benötigt -- wenn sich das überhaupt abschätzen lässt.
Außerdem steht die Übernahme-Garantie im Gegensatz zur Forderung nach besonderer Unterstützung und Berücksichtigung ausbildungsschwächerer Jugendlicher. Vielen dieser Jugendlichen geben die Unternehmen derzeit noch die Chance, sich während der Ausbildung zu bewähren. Ein Übernahmezwang dagegen würde zur Bestenauslese führen: Wer jeden, den er ausbildet, später „auf ewig" beschäftigen muss, wird Wackelkandidaten von vornherein aussortieren.

Verantwortlich: Hessenmetall